Samstag, 29. Dezember 2012

Gut gegen Nordwind

Romane in denen es um die Liebe geht, gibt es wie Sand am Meer. Gute Romane, in denen es um die Liebe geht, sind jedoch selten.

In seinem Buch “Gut gegen Nordwind” ist es Daniel Glattauer, meiner Meinung nach, gelungen, einen guten Liebesroman zu verfassen, in dem es nicht einfach nur darum geht, festzustellen, dass es die große Liebe gibt, die ewig anhält und alle Hindernisse des Lebens übersteht.

Der Roman über Emmi und Leo ist tiefgründiger. Beim Lesen des Buchs wird manch einer seine eigene Beziehung beleuchten und sich fragen, ob man sich nicht vielleicht auch auseinandergelebt hat und ob man mit seinem Partner tatsächlich noch glücklich ist.

In dem Buch wird gut dargestellt, wie es ist in einer Beziehung zu leben, in der sich die Partnerschaft schon längst zur Zweckgemeinschaft entwickelt hat, ohne dass es den Betroffenen bewusst ist. Parallel hierzu werden die Gefühle des “frisch verleibt Seins” beschrieben und wie es sich anfühlt, einen Menschen kennenzulernen, bei dem man sich zu 100% so geben kann wie man ist.

Obwohl das gesamte Buch lediglich aus dem E-Mail Verkehr zwischen den Hauptakteuren, Emmi und Leo, besteht, schafft es Daniel Glattauer die Gefühle, Gedanken und insbesondere die unterschiedlichen Charaktere der beiden so rüberzubringen, dass man sich beim Lesen in sie hineinversetzten kann. Man bekommt das Gefühl beide gut zu kennen und zu wissen, wie sie auf bestimmte Ereignisse reagieren werden.

Langeweile kommt beim Lesen dieses Buches definitiv nicht auf. Im Gegenteil. In dem Buch herrscht eine stets anhaltende Spannung, sodass man es nicht mehr weglegen möchte, bevor man es zu Ende gelesen hat. Da dieser Roman in seiner Länge optimal gewählt ist, wird es einem auch ermöglicht, dass Buch an einem Stück durchzulesen.

Daniel Glattauer schafft es, genau die richtige Menge an Informationen einfließen zu lassen, sodass man genügend Kenntnisse über die Ereignisse erhält, aber auch gleichzeitig Raum für eigene Interpretationen gelassen wird.

Besonders gelungen ist das offene Ende des Buchs. So kann sich jeder Leser fragen, ob es sich lohnt, für eine Beziehung zu kämpfen, die schon lange keine Beziehung mehr zu sein scheint oder ob man sich trennt und seinen eigenen Weg gehen möchte, alleine. Gleichzeitig wird einem bewusst, dass es auch ein Leben gibt ohne den Menschen den man liebt. Und das man trotz allem noch andere Menschen kennenlernen wird, für die man Gefühle entwickeln und mit denen man glücklich zusammen leben kann.

Das Ende dieses Buches wird jedoch durch den zweiten Teil “Alle sieben Wellen” kaputt gemacht. Gerade weil die Neugier beim Leser, wie es mit den beiden weiter geht, so groß ist, hätte man es bei dem offenen Ende belassen und den Ausgang der Romanze ganz der Fantasie der Leser überlassen sollen.

Die Fortsetzung von dem ersten Teil wirkt zudem hektisch geschrieben und der besondere Charme den das Buch hat, geht verloren.

Jedoch will ich an dieser Stelle hierzu keine Kritik äußern, denn dafür ist das Buch “Gut gegen Nordwind” so gut geschrieben, dass es auf meiner persönlichen Bestsellerliste gelandet ist.

Mittwoch, 26. Dezember 2012

Shades of Grey

Wer kennt den dreiteiligen Roman, der auf sämtlichen Bestsellerlisten die Nummer eins belegt, nicht? Die wunderbar romantische und erotische Beziehung von Christian und Anastasia…

Wenn ihr mich fragt, hatten wir so eine Liebesromanze schon einmal. Ich Sage nur Edward und Bella. Nur dass uns dort das Sexleben der beiden größtenteils erspart blieb!

Ich gebe es ja zu, auch ich habe alle drei Teile gelesen, aber auch nur, weil ich alle angefangenen Bücher zu Ende lese. Und ein Buch, was überall auf Platz eins ist, kann doch so schlecht nicht sein, oder? Anscheinend doch!

Wenn man zuvor noch kein “Erotikbuch” gelesen hat, dann ist der erste Teil der Trilogie etwas neues und aus diesem Grund vielleicht interessant. Doch schon im ersten Teil wird einem der überaus anspruchslose Schreibstil bewusst. Aber man könnte darüber hinwegsehen, wenn das Buch in seiner Gesamtheit durchdacht und hintergründig wäre. Das ist es jedoch leider nicht. Schon im ersten Teil hat man das Gefühl der Wortschatz der Autorin würde aus 10 Worten bestehen. Um an dieser Stelle nur eines der zahlreichen Beispiele zu nennen zitiere ich einen Satz der gefühlte Millionen Mal vorkommt:”mein Unterbewusstsein schürzt die Lippen”. Macht ihr Unterbewusstsein auch mal irgendetwas anderes?

Nun gut genug zum ersten Teil, der damit endet, dass der schönste und erotischste Mann auf der ganzen Welt und die mindestens genauso wundervolle Anastasia sich trennen. Das ist auch der Grund, warum man den zweiten Teil vielleicht noch lesen möchte. Einfach der Neugierde wegen. Man möchte erfahren, warum die beiden es doch wieder mit einer Beziehung versuchen. Vielleicht interessiert es einige auch, was in der Vergangenheit von Christian passiert ist und warum er so ist wie er ist. Aber an dieser Stelle wird man enttäuscht. Die Vergangenheit des Multimillionärs war eine Kindheit, die aus einem Krimi stammen könnte und Mitleid erregen soll. Nicht mehr und nicht weniger. Die psychologischen Aspekte einer solchen Vergangenheit sind so schlecht ausgearbeitet, dass man sich lieber eine nicht ganz so dramatische Kindheit für den “armen, facettenreichen” Christian ausgedacht hätte. Und wenn ich schon mal beim Zitieren bin, dass Wort “facettenreich” ist auch eines der Wörter, die sich aufgrund ihrer enormen Anzahl im zweiten Teil, nie wieder aus meinem Gedächtnis löschen wird.

Aber eines muss man der Autorin lassen, am Ende des zweiten Teils, entsteht der Eindruck, dass Buch könnte sich wandeln. Man denkt es könnte vielleicht ja doch noch spannend und vielleicht auch etwas anspruchsvoller werden. Aber keine Sorge, der dritte Teil bleibt dem vorherigen Stil treu. Alles wiederholt sich bis zum Erbrechen. Inhaltlich passiert kaum etwas neues. Ausser Streitgespräche und anschliessenden Liebesgeständnissen, findet man kaum einen Dialog zwischen den beiden Hauptakteuren. Sogar das Sexleben der beiden wird langweilig. Außer den Räumlichkeiten, ändert sich auch dort nichts. Und wie das Buch aus geht, wisst ihr ja selbst. Gut, einige könnten meinen, es wäre interessant, wenn man die Dinge mal aus einer anderen Perspektive sieht. Aber wenn man ehrlich ist, dann kannte man diese schon längst, weil auch dies mehrfach erzählt worden ist.

Aus dem Buch hätte man auf jeden Fall etwas machen können, da einige verwertbare Ideen enthalten sind. Jedoch ist die Umsetzung der Liebesschnulze grauenhaft! Man bekommt teilweise das Gefühl, als hätte die Autorin zu viele Vampirfilme und Dexter geschaut und so einiges daraus in ihr Buch übernommen.

Traurig, dass so ein Buch die Nummer 1 Plätze blockiert!

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